An wen würde ich den Diabetes für einen Tag abgeben?

Dieser Beitrag ist Teil 1 von 2 in der Serie #DBW2018

Das ist keine einfache Frage, denn ich wünsche eigentlich niemandem eine chronische Krankheit. Einen Tag lang kann man das allerdings aushalten, also würde ich ihn vermutlich an all die Menschen abgeben wollen, die einem mit Ignoranz und sehr merkwürdigen Kommentaren begegnen.

Ich würde gerne einigen die Möglichkeit bieten, einmal kennenzulernen, wie es ist, plötzlich eine Hypo zu haben oder einen hohen Wert partou nicht runter zu bekommen und das mitten im Alltag, wenn man eigentlich besseres zu tun hat. Viele haben mich auch schon gefragt, wie sich eine Unterzuckerung anfühlt. Insbesondere würde ich gerne den Zeitgenossen eine Kostprobe vom Diabetes geben, die meinen, es ohne Ahnung vom Thema einfach besser zu wissen als ich selbst.

Besonders würden mich die Reaktionen von den Menschen interessieren, die meinen „Es ist ja nur Diabetes“, „Es gibt schlimmeres“ oder auch „Ich könnte mich ja nicht spritzen“. Wie ist es, wenn man ungewollt nachts eine Hypo bekämpfen muss und wegen ihr noch länger nicht wieder einschlafen kann? Man ist auf einmal unkonzentriert, hat tierisch durst und rennt öfter auf die Toilette, weil man einen hohen Blutzucker hat und muss trotzdem arbeiten, es ist aber ja „nur“ Diabetes und man kann den ja einfach behandeln?

Ich glaube, wenn diese Menschen einen Tag lang erfahren könnten, wie es ist, würden sie Diabetiker nicht mehr versuchen so zu bevormunden und könnten unsere Probleme besser nachvollziehen.

 

diabetes-blog-wocheDieser Beitrag ist im Rahmen der Diabetes-Blogwoche 2018 entstanden.
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Sebastian

Ich bin Sebastian, Blogger bei diasite.de und Typ1-Diabetiker seit Anfang 2008.

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